Trotz der nahen Straße ist die Nacht recht ruhig, kein Regen, kaum Verkehr.
Und auch heute früh fahren kaum Autos, es ist irgendwie sehr ruhig im Gewerbegebiet.
Ich mache einen kurzen Service am HerrMAN, während Heike im nahen „Carrefour“ ein paar Sachen einkaufen möchte, es ist schon nach 10 Uhr, aber der Supermarkt ist noch geschlossen (??).
Nach 11 Uhr tut sich dort immer noch nichts, der Parkplatz bleibt leer und auch sonst ist überall noch Friedhofsruhe.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil:
Der Andalusien-Reiseführer kennt die Lösung;
– heute ist Feiertag, „Dia de la Comunidad“, – den gibt es nur hier in Andalusien, er wird zu Ehren von Blas Infante, dem Vater des modernen andalusischen Nationalismus abgehalten. – Na gut, – dann eben morgen.
Wenig später fängt es dann heftig zu winden an und gleich danach beginnt es wieder zu regnen, – der Himmel hat sich verdunkelt, – das sieht nicht gut aus heute.
Eigentlich wollen wir hier einen Tag Pause machen, – es sind nette Leute am Platz, – wir haben uns schon gut unterhalten, zu erzählen gibt es immer was.
Aber bei dem Wetter macht das keinen Sinn, – das ist nur im fahrenden Auto zu ertragen, – also Aufbruch, – weiter gehts.
Wir fahren raus auf die mautfreie A 7 und immer nach Nordost, – an der Costa del Sol entlang bis hinter Malaga.
Die Costa del Sol hatten wir aber ganz anders in Erinnerung, mit blauem Himmel und Sonne, – nee heute nicht, alles ist grau in grau und es schüttet aus Eimern, mehr als 60 km/h auf der Autobahn sind nicht drin, das Wasser läuft überall zentimeterhoch.
Zu sehen gibt es auch so gut wie nichts, wenn überhaupt, dann nur schemenhaft mit verschwommenen Konturen, – nur gut, daß wir die gesamte Strecke schon zwei mal gefahren sind, so versäumen wir nicht wirklich viel.
Gelegentliche schemenhafte Blicke auf die schönen Villen und Hotels in Marbella, die Golfplätze unter Palmen, – die übrigens im Wind und Dauerregen auch recht traurig aussehen.
Aber auch auf die bekannten Bausünden entlang der Küste, riesige Appartmentbunker, zusammengepferchte Ferienhausanlagen, – die kann das schlechte Wetter leider nicht ganz verdecken.
Wir fahren einfach mal bis hinter Malaga, – dort gibt es einen Wohnmobil-Stellplatz, den wir aufsuchen, der aber leider knackevoll belegt ist.
Nur wenige hundert Meter weiter kommen wir an einem kleinen und leeren Parkplatz vorbei, – in einer Ferienhaussiedlung, die im Winter wohl unbewohnt ist, – in dritter Reihe hinter dem Strand, – alles ist still, kein Auto fährt hier, keine Straße ist zu hören, nur hie und da geht jemand mit seinem Hund im Regen Gassi.
Hier bleiben wir, der Platz ist Klasse. ( N 36° 42′ 51.4″ W 004° 14′ 27.8″ )
Tagesetappe: 161 km Gesamtstrecke: 10.584 km