Von Torrenostra nach La Barquera

Die Nächte am Meer sind immer irgendwie laut, die Brandung rauscht, das Meer rollt die faustgroßen Kieselsteine rythmisch hin und her. – aber irgendwie hat es auch etwas monoton Einschläferndes. Ansonsten wieder einen top Nachtplatz gehabt. Die Müllabfuhr könnte ein wenig später mit ihrer Arbeit anfangen, – es ist irgendwie mitten in der Nacht, als der LKW laut brummend vorfährt und den Container unten am Strand leert.

Der Morgen ! – lange nicht gehabt ! Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, ohne Wind, – so könnts bleiben !

Gegen 11 Uhr fahren wir los, raus auf die N 340, immer ziemlich am Meer entlang, Richtung Tarragona und Barcelona.
Die N 340 läuft parallel zur „Bezahlautobahn“ AP 7, ist recht passabel ausgebaut und wird später sogar wieder zur Autobahn A 7.

Unsere Fahrt ist wenig aufregend, die Landschaft heute eher abwechslungsreich, – mal wieder sehr viele Obstbaumplantagen, – dann wieder Gewerbe- und Industriegebiete, – in den Hügeln immer mal wieder auch Brachland, naturbelassene, meist vertrocknete Büsche und Sträucher, es ist ein ständiger Wechsel, – auch immer wieder Bebauung dazwischen, – Städte und Dörfer, und unglaublich viel vereinzelt stehende Gebäude, – das Meer begleitet uns fast ständig am Horizont, heute endlich mal wieder türkisblau.

Die N 340 / A 7 ist in diesem Bereich recht stark befahren, sehr viel Schwerverkehr in beiden Richtungen, – eine der beiden Hauptschlagadern an der Küste, die von und nach Frankreich und weiter nach Europa führen, – in der überwiegenden Zahl sind Kühllaster unterwegs, die spanisches Obst und Gemüse in alle Welt liefern, – ein entsprechendes Bild zeigt sich entlang der Straße, – unzählig viele Rasthäuser und Tankstellen, Werkstätten, Reifenservice, kleine Bars, – und auch das Vergnügungsgewerbe hat sich hier angesiedelt, – Rotlicht an alten, ehemaligen Tankstellen, – auffällig gekleidete „Fräuleins“ stehen „unauffällig“ am Straßenrand und beschäftigen sich mit ihrem Smartphone; – Truckers World !?

Mehrmals kommen wir unterwegs an Gärtnereien oder Baumschulen vorbei, die sich offensichtlich auf das Trimmen von Olivenbäumen spezialisiert haben, – es ist unglaublich, welche Formen sie durch Schneiden an einen Olivenbaum bringen. „Macrobonsai“ nennen sie es, – bei einem Betrieb mit besonders schönen und uralten Exemplaren halten wir an, schauen uns das an und fotografieren. Später haben wir an anderer Stelle das Geheimnis der „Herstellung“ entdeckt, – es werden uralte, knorrige Olivenbäume mit Wurzelballen ausgegraben und in Megakübel eingepflanzt, dann wird der Baum entsprechend zurechtgestutzt und treibt fleißig nach, so erreicht er in einigen Jahren seine endgültige Form.

In Benicarlo fahren wir in die Stadt hinein, im Supermarkt mal wieder die Bestände an Obst, Gemüse, Brot und Trinkwasser auffüllen.
Dann noch weiter bis Tarragona, die Straße führt um die Stadt herum, – wir fahren noch etwa 25 Kilometer weiter, hinaus ans Meer, bei Roda de Bera auf einen Wohnmobil-Stellplatz. Etwas versteckt in einem Kiefernwäldchen, im Sommer herrlich schattig; – nicht sehr groß, aber angenehm, – das passt doch, – es sind noch drei oder vier Andere da.
( N 41° 10′ 00.0″ E 001° 27′ 25.5″ )

Tagesetappe:     183 km          Gesamtstrecke:     11.596 km

Ein Gedanke zu “Von Torrenostra nach La Barquera

  1. Heinz Putz 8. März 2018 / 19:31

    Jeder Reisebericht ein Erlebnis. Es ist super…. ich denke ich fahre mit Euch.Liebe Grüße Putz is

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